Saturday, September 10, 2011

TOPs of human rights abuses of the Catholic Church ... for Angela Merkel - evangelisch.de



 Erinnerung an Menschenrechtsverletzungen der Katholischen Kirche  ... für Angela Merkel - evangelisch.de

Kritik an Papstrede im Bundestag - evangelisch.de

Kritisieren Sie die Menschenrechtsverletzungen der Katholischen Kirche!
Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des geplanten Treffens mit Papst Benedikt XVI. (Veröffentlichungsdatum: 6.9.2011)

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, .......

Wir bitten Sie daher: Drängen Sie auf eine Änderung des Protokolls! Als Kanzlerin sind Sie diejenige, die Gäste in Deutschland empfängt – nicht der Papst! Führen Sie sich in diesem Zusammenhang bitte vor Augen, dass die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen der Politik des Vatikans kritisch, wenn nicht sogar ablehnend gegenübersteht. Wahren Sie daher beim Treffen mit Benedikt XVI. die gebührende Distanz und vermeiden Sie es, ihn als „Heiligen Vater“ anzusprechen! ......

Erstens: Fordern Sie den Papst zu einer lückenlosen Aufklärung der von Priestern und Ordensleuten begangenen Verbrechen an Heim- und Internatskindern auf! Hierzu müssen nicht nur die Bistümer und Orden ihre Archive öffnen, auch der Vatikan, bei dem ein Großteil der kircheninternen Verfahren aufliefen, muss bereit sein, Einblick in die entsprechenden Dokumente zu geben! Überzeugen Sie den Papst davon, dass sich seine Kirche angemessen an der finanziellen Entschädigung der Opfer beteiligen muss. Sagen Sie ihm, dass es nicht hinnehmbar ist, wenn sich „kirchliche Würdenträger“ mit Berufung auf „Verjährungsfristen“ ihrer Verantwortung entziehen. .....

Zweitens: Machen Sie dem Papst unmissverständlich klar, dass die europäischen Antidiskriminierungsvorschriften auch für kirchliche Betriebe in Deutschland gelten müssen! Es kann nicht toleriert werden, dass Menschen ohne weiteres ihre Arbeitsstelle verlieren können, bloß weil sie einen geschiedenen Partner heiraten oder sich dazu bekennen, in einer homosexuellen Beziehung zu leben. Ebenso wenig ist einzusehen, dass katholische Krankenhäuser, die zu 100 Prozent von der öffentlichen Hand bzw. von den Krankenkassen finanziert werden sich das Recht herausnehmen dürfen, von ihren Angestellten ein christliches Bekenntnis einzufordern. Führen Sie sich in diesem Zusammenhang bitte die Stellenausschreibungen vor Augen, die christliche Betriebe Tag für Tag in deutschen Zeitungen publizieren! Die implizite Aussage dieser Anzeigen lautet: Juden unerwünscht, Atheisten unerwünscht, Muslime unerwünscht! ..................

Drittens: Überzeugen Sie Benedikt XVI. davon, dass es eine Geschmacklosigkeit sondergleichen wäre, wen ausgerechnet er als „deutscher Papst“ die Seligsprechung von Pius XII. vornehmen würde! Eugenio Pacelli (der spätere Pius XII.) hat nicht nur das verhängnisvolle Reichskonkordat des Vatikans mit Nazideutschland in die Wege geleitet, sondern auch dafür gesorgt, dass die katholische Zentrumspartei Hitlers Ermächtigungsgesetz zustimmte, was die Nazityrannei erst möglich machte. Pacelli/Pius unterstützte tragischerweise alle Faschisten seiner Zeit, von Hitler über Mussolini und Franco bis hin zu Ante Pavelic, dem Führer des mörderischen, katholisch-faschistischen Ustascha-Regimes in Kroatien. Erklären Sie dem Papst, dass Sie statt der Seligsprechung eines Steigbügelhalters des Faschismus ein klares Schuldbekenntnis der Katholischen Kirche erwarten! Die Evangelische Kirche Deutschlands hat bereits 1945 eingestanden, dass sie in weiten Teilen die Gräueltaten des Nationalsozialismus unterstützte. Vonseiten der katholischen Kirche Deutschlands, die ähnlich treu zu „Gott und dem Führer“ stand, ist ein vergleichbares Schuldbekenntnis seit mehr als 65 Jahren überfällig. ......

Viertens: Erarbeiten Sie mit dem Papst ein Konzept zur Aufhebung der Privilegien, die sich die Kirche vor allem in vor- und antidemokratischen Zeiten gesichert hat! So ist es allein dem Naziregime zu verdanken, dass auf der Lohnsteuerkarte die Konfessionszugehörigkeit eingetragen wurde, was noch heute den automatischen Einzug der Kirchensteuer ermöglicht. Diese Regelung aus der Zeit des Nationalsozialismus steht in krassem Widerspruch zum Grundgesetz, das in Artikel 140 besagt, dass niemand verpflichtet ist, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Würde der Eintrag „Konfession“ auf der Lohnsteuerkarte entfallen, so wäre dies nicht nur ein notwendiger Schritt zur Verwirklichung der Verfassung – unter diesen Bedingungen wäre es kirchlichen Betrieben kaum mehr möglich, die bislang geförderte Diskriminierung von Anders- bzw. Nichtgläubigen fortzuführen. .....

Fünftens: Machen Sie dem Papst klar, dass er seine unzeitgemäße, verantwortungslose Sexualpolitik aufgeben sollte! Damit meinen wir nicht nur, dass der Vatikan selbstverständlich die sexuellen Selbstbestimmungsrechte des Individuums anerkennen muss, wenn er in ethischer Hinsicht ernstgenommen werden will. Es geht vor allem auch um die Frage der Empfängnisverhütung und des Schutzes vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Erklären Sie dem Papst, dass seine Positionen angesichts von Überbevölkerung und Aidsepidemien objektiv unverantwortlich sind. Wir fragen Sie, Frau Bundeskanzlerin: Wie kann es sein, dass ein Mensch, der wissentlich andere durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit HIV infiziert, wegen Körperverletzung angeklagt wird – jedoch ein Mann, der Abermillionen von Menschen weltweit zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit Todesfolge anstiftet, vor dem Deutschen Bundestag sprechen darf?! .......

Sechstens: Legen Sie dem Papst nahe, dass er auf den doppelten Völkerrechtsstatus des Heiligen Stuhls und der Vatikanstadt verzichten sollte! Dass die Vatikanstadt heute als „souveräner Staat“ gilt, verdankt die Kirche neben der (selbstverständlich gefälschten) „Konstantinischen Schenkung“ in erster Linie den Lateranverträgen mit dem faschistischen Diktator Benito Mussolini. Dem Heiligen Stuhl sowie der Vatikanstadt den Völkerrechtsstatus zu entziehen, lässt sich nicht nur historisch begründen, sondern auch mit den Erfordernissen der aktuellen Weltpolitik: Als Völkerrechtssubjekt hat der Heilige Stuhl den Rang eines permanenten Beobachters in der UN und kann dort aktiv in Debatten eingreifen, was eine nicht zu rechtfertigende Bevorzugung der Katholischen Kirche gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen bedeutet. Zudem verhindert die staatliche Souveränität der Vatikanstadt, dass illegale Machenschaften unter kirchlichem Deckmantel juristisch verfolgt werden können. So hat die italienische Justiz aufgedeckt, dass die Mafia intensiv mit der Vatikanbank zusammenarbeitete. Obwohl es im Zuge dieser Zusammenarbeit zu spektakulären politischen Morden (etwa am „Bankier Gottes“ Roberto Calvi) kam, scheiterte die Strafverfolgung allzu häufig daran, dass der Vatikan auf seine staatliche Souveränität pochte. Dies kann und darf nicht hingenommen werden! Die Katholische Kirche sollte die gleichen Rechte und Pflichten besitzen wie andere Nichtregierungsorganisationen auch. .....

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, realistischerweise gehen wir davon aus, dass Sie keine Ambitionen haben werden, diese heiklen Punkte mit dem Papst zu besprechen. . ...........

Es ist an der Zeit, dass Politiker wie Sie die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse zur Kenntnis nehmen! Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass das alte, patriarchale, autoritäre Denken, für das die Kirche wie kaum eine andere Organisation weltweit steht, überwunden wird! Denn nur so kann – hier in Deutschland wie auch in anderen Ländern der Welt – eine wahrhaft freie und humane Gesellschaft entstehen, die in der Lage ist, die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern.

Mit freundlichen Grüßen Herbert Steffen Dr. Michael Schmidt-Salomon
Gründer und Vorsitzender der gbs Vorstandssprecher

Die Giordano-Bruno-Stiftung ist eine Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, der sich viele renommierte Wissenschaft- ler, Philosophen und Künstler angeschlossen haben. Weitere Informationen unter: www.giordano-bruno-stiftung.de Kontakt: Dr. Michael Schmidt-Salomon, c/o Elke Held (gbs-Presseabteilung), Tel: +49 (0)651 9679503, Fax: +49 (0)651 96796602, Mail: presse(at)giordano-bruno-stiftung.de

http://feeds.feedburner.com/benedict16

No comments:

Post a Comment